Willkommen im Blue Room!

by Marianne Kohler Nizamuddin, 1. Juni 2015

In regelmässigen Wellenbewegungen kommen und gehen Trends und mit ihnen die Farben. Blau, eine konservative Farbe, war während den späten Neunziger Jahren und Anfang des neuen Jahrtausend sowohl vom Laufsteg wie auch aus der Wohnung vertrieben. Doch nun sehen plötzlich alle wieder Blau! Zuerst das leuchtende Ultramarin und nun sanftes Himmelblau und kühles Türkis.

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Willkommen im blauen Raum

Die Zeit der Dämmerung ist die blaue Stunde, die einst Dichter und Poeten zu melancholischen Gedanken inspirierte und heute als Cocktailstunde bekannt ist. Blau ist eine Farbe, die auf jeden Fall träumen lässt, denn sie ist die Farbe des Himmels, des Wassers und der Unendlichkeit. (Bild über: Pinterest)

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Blau als Wandfarbe

Tauchen Sie einen Raum in Blau und schaffen damit eine traumhafte Atmosphäre. Die schönsten Blautöne hat die englische Farbfirma Farrow and Ball, ein Liebling ist das St. Giles Blue, das sogar aus dem 17. Jahrhundert stammt.

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Blaue Gutenachtgeschichte

Blau ist einen gute Farbe für Schlafzimmer, es beruhigt und lässt träumen. Wunderschön ist hier wie die Mischung von hellen Blautönen mit einer Decke in Leopardenmuster aufgeweckt wird. Leo- Bettwäsche gibt es übrigens bei H+M Home. (Bild über: desire to inspire)

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Blau ist einfach himmlisch

Manchmal hat man das Glück in einem wunderschönen Haus arbeiten zu können, in das man sonst nie Einblick bekommen hätte. Auf diesem Fotoshooting für einen grossen Möbelkatalog war das der Fall. Da stand eine herrschaftliche Villa leer und wartete auf einen neuen Mieter. Die Fotografin Rita Palanikumar und ich entdeckten einen kleinen Salon, dessen Wände mit himmelblauer Seide waren und die gewölbte Decke holde Rokokostukaturen zeigte. So stellten wir dort ein kleines, blaugraues Salonsofa im Retrolook mitten in den Raum, gaben ihm ein kleines Beistelltischchen und eine mit Rosen gefüllte Vase, die auf dem Bild auf eine ganz himmlische Art vom Licht geküsst wird.

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Ein Teppich wie ein Swimmingpool

iIn Farbe auftauchen kann man auch ohne grosse Aufwand, einfach mit einem leuchtend blauen Teppich. Teppiche sind unterschätzte Einrichtungsgegenstände, dabei geht ohne sie gar nichts! Erst mit Teppichen ist ein Raum fertig eingerichtet, ein Stil definiert und Wohnlichkeit entstanden. Dieses wunderschöne Exemplar ist von Pfister und das Foto ist auf einem der kreativen Shootings für das Möbelhaus entstanden. Das Styling ist von mir, das Foto von Martina Meier.

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Der allerschönste blaue Raum der Welt

Als ich in München wohnte war die Entdeckung der Amalienburg eines der schönsten Raumerlebnisse. Das Lust-und Jagdschloss, das Kurfürst Karl Albrecht für seine Gemahlin, die Kaisertochter Maria Amalia bauen liess ist ein Rokokotraum vom schönsten. Das blaue Zimmer zeigt ein sanftes himmlisches helles Blau, ist rundum mit Spiegeln versehen und über und über verziert mit silbernen Ornamenten. Selbstverständlich sind auch die anderen Räume Kunstwerke der besonderen Art: da gibt es ein zartgelbes Ruhezimmer, einen Gemäldesalon und eine ziemlich exotische Küche.

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Ein Gesellschaftstraum-Raum

Chips Channon, einem reichen Gesellschafts-Mann der 30er Jahre, hat die Amalienburg so gut gefallen, dass er den blauen Saal in  in seiner Londoner Residenz am Belgrave Square nachbauen liess. Einer seiner vielen glamourösen Freunde, der Society-und Modefotograf Cecil Beaton hat Channon’s Salon gerne als Fotolocation für seine Aufnahmen benutzt. Die Zeit zwischen den Weltkriegen war für die Reichen und Schönen in England eine riesengrosse Party. Wer ein bisschen in diese Zeit, die auch sehr ambivalent war, tauchen möchte, der liest die Tagebücher von Chips Channon. Da wird seine Freundschaft zu David, König Edward VIII und spätere Herzog von Windsor, beschrieben, endlose Parties und Gesellschaftsanlässe aber auch Channons Bewunderung die er für die deutschen Nazis hegte! (Bild über: the peak of chic)

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Nymphenburg ist angerichtet

Das wunderschöne exklusive Nymphenburger Porzellan wird in einer Manufaktur im Schlosspark von Nymphenburg hergestellt. Mit dem Fotografen Andreas Achmann habe ich es hier mitten in der fantastischen Amalienburg auf einem Tisch von Saarinen angerichtet

 

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Marianne Kohler Nizamuddin


Marianne Kohler Nizamuddin ist Stylistin und Journalistin. Sie begann ihre Karriere als Textildesignerin und arbeitete in Paris und New York, bevor sie einige Jahre das Moderessort der Zeitschrift «Annabelle» leitete. Heute arbeitet sie in den Bereichen Styling, Creative Direction und Consulting. Zudem ist sie die Autorin von Sweet Home, dem meist gelesenen Interior-Blog der Schweiz, der fünfmal in der Woche auf Tagesanzeiger/Newsnet erscheint. Marianne Kohler Nizamuddin lebt mit ihrem englischen Mann David und ihrem Hündchen Miss C. in Zürich.