Süsse Seventies

by Marianne Kohler Nizamuddin, 30. Juni 2015

Denken wir an die Seventies, kommen uns stilmässig zuerst Pop, Hippie und viel Orange in den Sinn. Dabei waren die Siebzigerjahre auch sehr romantisch, süss und verspielt. Blümchenkleider, Rüschen und Einrichtungen, die viel Samt, Blumentapeten und Omachic zeigten, waren ein wichtiger Teil, dieser leicht verrückten Dekade, die gerade mal wieder voll angesagt ist.

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Flower Power und Blümchen

Die Siebziger Jahre, durch die rosa Brille der Gegenwart betrachtet, waren eine herrliche Zeit, die viele sonderbare und verrückte Dinge in Mode brachte: Schnauz, Bart und lange Haare, freie Liebe und Flowerpower, Maxikleider, Glam-Rock und viel verspielte Romantik, die sich im Alltag verbreitete. Lange Kleider und Schlapphüte waren ganz normale Tagesbekleidung und überall waren Blümchen und Blumen, nicht nur echte, sondern auch solche aus Stoff oder gar gehäkelte. Besonders hübsch sind Häkelblumen  aus Mohairgarn, – versuchen Sie es: HIER finden Sie eine Anleitung dafür. (Bild über: flickr)

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Die Seventies zeigen sich wieder auf der Strasse

Ein stilvolles Trio zeigt, wie chic und elegant die Seventies-Romantik heute aussehen kann. Der Stoff des Maxi-Rüschenkleid erinnert an die Schürzenstoffe des Handarbeitsunterichts und ähnlich züchtig ist auch der Schnitt: Hochgeschlossen, sanfte Puffärmel und lange Manschetten, die zu getragen werden. Dafür kokettiert der offene Schlitz im Jupeteil und lässt Bein und chice, weisse Sandalen erblicken. Auch der Stoff des Hemdkleides, der Orangen und Zitronen zeigt, ist kein eigentlicher Kleiderstoff sondern zeigt ein typisches Motiv aus dem damaligen Gartenmöbelbereich. Mit dieser Art von Dessins waren die Polsterstoffe der Hollywoodschaukeln, Tischdecken  und Zierkissen bedruckt. (Bild über: erineverafter.blogspot)

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Nostalgie von damals

So wie wir heute die Seventies wieder auferstehen lassen, hat man damals, in den echten Seventies, sich von der Jahrhundertwende, der Zeit von 1890 bis zum Beginn des ersten Weltkrieges, inspirieren lassen. Fernsehserien aus dieser Zeit waren Riesenhits, man denke an „Unsere kleine Farm“, Das Haus am Eton Place“ oder  „Die Forsythe Saga“. Aber weil man auch damals die Vergangenheit nicht einfach übernahm sondern in die Gegenwart umsetzte, zeigten die neue alte Mode keine Futter oder Korsetts und man benutzte feine sanftfliessende und transparente Stoffe. Die Haare trug man offen, mit Vorliebe gelockt, und manchmal lose aufgesteckt. (Bild über: superseventies)

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Die grosse Zeit der Laura Ashley

Eine verstand diesen Stil besonders gut umzusetzen, die Engländerin Laura Ashley. Sie gründete gar ein kleines Lifestyle-Imperium und verkaufte in ihren Läden nicht nur Kleider sondern Stoffe, Möbel, Wohnaccessoires und einen kompletten Lebensstil. Noch heute wird oft etwas Romantisches, das an den englischen Landhausstil anmutet mit „Laura-Ashleystil“ bezeichnet. (Bild über: blog.lauraashley

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Die Stilikonen der Seventies

Jede Epoche und jeder Stil hat seine Ikonen und Stars. Bianca Jagger gehörte dazu. Sie hat den Romatic-Look perfektioniert, – geheiratet hat sie übrigens im weissen Hosenanzug mit grossem weissen Schlapphut. Hier trägt sie ein romantisches  Kleid von Ossie Clarke, dem wichtigsten britischen Designer dieser Zeit, der mit seiner Frau, Celia Birtwell einer Textildesignerin zur Fashionelite gehörte. Beide wurden in einem berühmten Bild von David Hockney verewigt. (Bild über: superseventies)

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Der Duft der Zeit

Romantisch waren auch die Parfüms der Siebziger. Allen voran Nina Ricci’s „L’Air du Temps“. Ich weiss noch wie ich mir dieses Parfüm als Teenager sehnlichst wünschte, nicht etwa weil ich wusste wie es duftet, sondern weil die Werbekampagnen, die vom Fotografen David Hamilton mein Balletherz höher schlagen liessen – bekommen habe ich dann „Charlie“, von Revlon!


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David Hamilton und die Mädchen

Keiner konnte den Stil und die Stimmung der süssen Seventies-Romantik so einfangen wie David Hamilton. Er war der Starfotograf seiner Zeit und drehte einen Film, den wir damals und als Klassenausflug im Kino anschauten. „Bilitis“ hiess er und an die Handlung kann ich mich nicht mehr erinnern, ich bin nicht mal sicher ob es überhaupt eine gab. Bilitis war so was wie eine bewegte endlos lange Modestrecke, mit schönen jungen Mädchen, die Chiffonkleider trugen, welche ihnen meist ganz zufällig vom Körper fielen. Da waren auch Strohhüte, Fahrräder mit Körbchen, Heuschober und samtene Interieurs, Rosen und Tüll und eine sanft dahinplätschernde Musik von Francis Lai (Bild: Bilitis)

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Wohnen mit Wohnlandschaften

Samt hiess in den Seventies Velours und war der Lieblingsstoff in Sachen Polster. Es musste einfach alles weich sein! Kein Wunder wurde in den Siebziger Jahren auch die Wohnlandschaft erfunden, die Supersofas die oft ganze Räume füllten. Man wohnte ganz einfach darauf, nicht selten hatten sie eingebaute Regale, Fernseher und Beleuchtung. Was nicht von der Wohnlandschaft besetzt wurde bespannte man noch mit einem flauschigen Teppich, der meist nicht nur die Böden, sondern oft auch Teile von Wänden bedeckte. Die schlanken Nachkommen der Wohnlandschaften, die heute viele Wohnzimmer zieren,  sind die Eckgruppen (Bild über: ideefixedujour)

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Der typische Wohnstil der Seventies

Stellen Sie sich vor Sie haben noch all die tollen Designerstücke der Sechziger Jahre und dann kommt die Blümchenära! So etwa kann man in Kürze den typischen Stil der Seventies beschreiben. Mit Vorliebe wurden die Wände mit einer meist poppigen, sich in ziemlich starken Farben zeigenden Blümchentapete bezogen. Das war dann die Bühne zu vielen weissen Möbeln, Designstücke, schlichte Regale und poppige Einzelsteile. In den Seventies gab es auch viele Wohnaccessoires, die keinen Sinn machten, einfach nur schön, verspielt und dekorativ waren. Eine grosse Liebe hatte man zu Spiegeln, Muschelplättchen und Objekten, die sich irgendwie bewegten. Da war aber auch der Flirt mit dem Antiken, Verspielten und Herzigen: Omas Schaukelstuhl etwa, Himmelbetten, Korbmöbel, Geschirr, das Äpfel oder Birnen zeigte, Gläser mit Reliefmustern und Fonduepfannen! (Bild über: glen.h flickr)

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Mauerblümchen machten sich überall breit

Eigentlich war alles niedlich und nett und doch anders wie zuvor. Die Blumenmuster etwa sie zeigen sich poppig, grafisch und in starken Farben. Und sie waren überall und mit Vorliebe an Wänden, das als Tapeten oder Kacheln. (Bild über: missretromodernflickr)

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Supermodel aus gutem Haus: Marisa Berenson

Supermodels gab es schon lange vor Christie, Linda und Naomie. In den Seventies war eines der begehrtesten Models Marisa Berenson, die Enkeltochter der Modeschöpferin Elsa Schiaparelli. Sie hatte alles was man sich wünscht, eine atemberaubende Schönheit, Stil und Allüre. Yves Saint Laurent nannte Sie das It-Girl der Seventies, Zu den Freunden ihrer Eltern gehörten Ikonen wie Greta Garbo, Audrey Hepburn oder Diana Vreeland, letztere entdeckte sie denn auch als Model. Viele der fanatischen Bildern sind im Buch: „Marisa Berenson, a life in pictures“ von Rizzoli, zu bewundern. Hier posiert sie, im typischen Seventies Style zuhuase auf dem Sofa mit poppigen Herzkissen, Spielsachen, Schosshündchen und Kunst. (Bild über: Marisa Berenson tumblr)

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Die Schönheit von Barry Lindon

Marisa wurde auch zum Filmstar. Sie wirkte mit in Filmen wie „Tod in Venedig“ von Lucchino Visconti oder „Cabaret“ von Bob Fosse. Ihre absolute Starrolle aber war in Barry Lyndon von Stanley Kubrick. Da spielte sie die Ehefrau von Barry Lyndon, so schön wie aus einem Gemälde von Gainsborough.

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Die Stars kamen nicht alle aus Hollywood

Ich schwärmte in dieser Zeit total von Dominque Sanda. Die blonde, entrückt wirkende französische Schönheit spielte in Filmen wie „Der Garten der Finzi Contini“ oder Bertoluccis „1900“ mit Robert de Niro und Gerard Depardieu –  und auch sie war zuvor ein Model.

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Flower Power, der sich in Rauch auflöst

In den Seventies war das Rauchen noch total cool und chic! Wir wollten alle rauchen und ich übte tapfer mit einem Päckli Select vor dem Spiegel, denn rauchen musste auch elegant aussehen. Mein Ziel war, wenn ich denn das Rauchen auch richtig gelernt habe, „Eve“ zu rauchen. Diese Zigaretten waren dünn und hatten Blümchen am Filter – und ich weiss noch genau wie sie schmeckten. Sie waren auch ein bisschen teurer als andere und man rauchte sie nicht kettenartig sondern eben mit Stil und im richtigen Moment!

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Blumen aus Krepp-Papier und andere Träume

Enden wir die kleine Reise in die romantischen Seventies, wie wir sie begonnen haben, mit Blumen! Etwas, das wohl in allen Seventies Buden und Teenagerzimmern blühte, waren übergrosse Krepp-Papierblumen. Man konnte sie fertig kaufen in Boutiquen oder man bastelte sie, stellte sie in grosse Glasvasen und fühlte sich absolut hip – ein Begriff, der damals natürlich nicht existierte! (Bild über: vintagegal)

 

 

10 Tipps für den perfekten Kussmund!

by Marianne Kohler Nizamuddin, 28. Juni 2015

Lippenstift auf dem Mund wirkt nur dann gut, wenn er auch perfekt sitzt. Diese 10 Tipps zeigen Ihnen wie man sich am besten die Lippen schminkt.

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1. Beginnen Sie mit dem Reinigen

Enfernen Sie trockene Haut und waschen Sie die Lippen gründlich mit einem warmen Waschlappen.

Wer wirklich trockene Lippen hat benutzt ab und zu einen Lipscrub, den Sie einfach selbst machen können und der erst noch fantastisch schmeckt! Mischen Sie ein wenig Honig mit Olivenöl und braunem grobem Zucker. Damit reiben Sie die Lippen ein und waschen sie danach mir einem warmen Tuch gründlich ab. (Bild über: flickr)

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2 Wählen Sie die Lippenstiftart, die zu Ihnen passt

Matte Lippenstifte sehen toll aus, halten auch viel länger aber sind sehr trocken. Benutzen Sie dafür einen Primer. Prep+Prime von MAC ist zum Beispiel eine gute Wahl. Cremige Lippenstifte fühlen sich geschmeidiger an und sind angenehm, halten aber nicht so lange. Starke Farben halten oft länger, können aber nach einer Weile ein wenig „abgenutzt“ aussehen. Kontrollieren Sie auf jeden Fall mit einem kleinen Handspiegel regelmässig ihre Lippen und ziehen Sie sie wenn nötig nach. (Dalis Mae West Sofa von 1937, Bild über: pinterest)

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3. Umranden Sie Ihre Lippen mit einem Lipliner

Wenn Sie die Lippen mit einem Stift umranden, verstärken Sie die Farbe, lassen den Lippenstift opaker wirken und geben den Lippen eine exaktere Form. Doch Achtung – machen Sie die Lippen nicht grösser, umranden Sie genau am Lippenende, das auch wenn Sie eher schmale Lippen haben. Die natürliche Lippenform ist immer die schönste, überzeichnete Lippen wirken wie eine Karikatur. (Hocker von Fornasetti, Bild über: Liberty)

 

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4 Tragen Sie den Lippenstift mit einem Pinsel auf

das hält länger und sieht viel exakter aus. Dieser kleine Aufwand lohnt sich zum Beispiel am Abend vor dem Ausgehen, oder wenn Sie den Lippenstift morgens zum ersten Mal auftragen. (Diese hübsche Illustration von Kristina Hultkrantz, kann man als Print über ihren Etsy-Shop zu 34 Euro kaufen)

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5 Richtig abtupfen

Tupfen Sie die Lippen während dem Auftragen vom Lippenstift, sanft und punktartig ab. Das das Kleenextüchlein einfach zwischen die Lippen zu legen und die Lippen zusammenzupressen lässt den Lippenstift unregelmässig verteilen. (Bild über:  myhoneyplace)

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6 So bleibt kein Lippenstift an den Zähnen

Wenn Sie die Lippen fertig angestrichen haben, dann stecken Sie Ihren Zeigefinger in den Mund, schliessen den Mund und ziehen dann dden Finger raus. Dieser kleine Trick hilft, dass der Lippenstift der imm Innern der Lippen ist, am Finger kleben bleibt und so nicht die Zähne verschmiert. (Bild: Die neuen Frühlings-Lippenstiftfarben von  Kate moss für das coole Londonerlabel Rimmel)

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 7 So unterstreichen Sie Ihre Lippenform

Zeichnen Sie mit einem Highlighter Ihren Amorbogen nach. Dadurch kommt die Lippenform noch stärker zur Wirkung. Einen guten Highligher, zum Beispiel mit Touche Eclat von Yves Saint Laurent (Bild: Das süsse Kissen mit dem Paillettenschmollmund können Sie selbermachen. Die Idee und die Anleitung finden Sie auf dem Blog oh the lovely things)

 

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8 Wagen Sie eine extreme Farbe

Wenn schon, denn schon! Wer sich für rote Lippen entscheidet darf ruhig etwas mehr wagen – einen extremeren Farbton etwa. Dafür ist der Ton „La Fascinante 38“ von Chanel zum Beispiel eine starke Wahl.

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 9 Geben Sie den Lippen mehr Volumen mit Gloss

Wenn Lippen leicht glänzen wirken sie noch voluminöser. Tragen Sie dafür ein wenig ein Gloss auf die bereits angemalten Lippen. Am schönsten sieht dies aus, wenn Sie nur ein wenig Gloss in die Mitte des Mundes auftupfen. Schönes farbloses Gloss gibt es zum Beispiel bei Mac, zu 34 Fr. (Bild über: slowlydrifting)

Marianne Kohler Nizamuddin

 10 Finden Sie den perfekten Look

Rote Lippen sind ein starkes Statement. Sie passen nicht zu allen oder zu allem. Bei roten Lippen ist zum Beispiel die Farbwahl der Kleider besonders wichtig. Halten Sie sich damit ein wenig zurück, denken Sie dabei an die Filmstars der 40er Jahre und wählen eher zurückhaltende oder neutrale Kleiderfarben. Auch mit dem Rest des Make-ups ist weniger mehr. So bleiben die roten Lippen Zentrum, haben Stil und die gesamte Erscheinung wirkt nicht zu laut!

Willkommen im Blue Room!

by Marianne Kohler Nizamuddin, 1. Juni 2015

In regelmässigen Wellenbewegungen kommen und gehen Trends und mit ihnen die Farben. Blau, eine konservative Farbe, war während den späten Neunziger Jahren und Anfang des neuen Jahrtausend sowohl vom Laufsteg wie auch aus der Wohnung vertrieben. Doch nun sehen plötzlich alle wieder Blau! Zuerst das leuchtende Ultramarin und nun sanftes Himmelblau und kühles Türkis.

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Willkommen im blauen Raum

Die Zeit der Dämmerung ist die blaue Stunde, die einst Dichter und Poeten zu melancholischen Gedanken inspirierte und heute als Cocktailstunde bekannt ist. Blau ist eine Farbe, die auf jeden Fall träumen lässt, denn sie ist die Farbe des Himmels, des Wassers und der Unendlichkeit. (Bild über: Pinterest)

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Blau als Wandfarbe

Tauchen Sie einen Raum in Blau und schaffen damit eine traumhafte Atmosphäre. Die schönsten Blautöne hat die englische Farbfirma Farrow and Ball, ein Liebling ist das St. Giles Blue, das sogar aus dem 17. Jahrhundert stammt.

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Blaue Gutenachtgeschichte

Blau ist einen gute Farbe für Schlafzimmer, es beruhigt und lässt träumen. Wunderschön ist hier wie die Mischung von hellen Blautönen mit einer Decke in Leopardenmuster aufgeweckt wird. Leo- Bettwäsche gibt es übrigens bei H+M Home. (Bild über: desire to inspire)

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Blau ist einfach himmlisch

Manchmal hat man das Glück in einem wunderschönen Haus arbeiten zu können, in das man sonst nie Einblick bekommen hätte. Auf diesem Fotoshooting für einen grossen Möbelkatalog war das der Fall. Da stand eine herrschaftliche Villa leer und wartete auf einen neuen Mieter. Die Fotografin Rita Palanikumar und ich entdeckten einen kleinen Salon, dessen Wände mit himmelblauer Seide waren und die gewölbte Decke holde Rokokostukaturen zeigte. So stellten wir dort ein kleines, blaugraues Salonsofa im Retrolook mitten in den Raum, gaben ihm ein kleines Beistelltischchen und eine mit Rosen gefüllte Vase, die auf dem Bild auf eine ganz himmlische Art vom Licht geküsst wird.

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Ein Teppich wie ein Swimmingpool

iIn Farbe auftauchen kann man auch ohne grosse Aufwand, einfach mit einem leuchtend blauen Teppich. Teppiche sind unterschätzte Einrichtungsgegenstände, dabei geht ohne sie gar nichts! Erst mit Teppichen ist ein Raum fertig eingerichtet, ein Stil definiert und Wohnlichkeit entstanden. Dieses wunderschöne Exemplar ist von Pfister und das Foto ist auf einem der kreativen Shootings für das Möbelhaus entstanden. Das Styling ist von mir, das Foto von Martina Meier.

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Der allerschönste blaue Raum der Welt

Als ich in München wohnte war die Entdeckung der Amalienburg eines der schönsten Raumerlebnisse. Das Lust-und Jagdschloss, das Kurfürst Karl Albrecht für seine Gemahlin, die Kaisertochter Maria Amalia bauen liess ist ein Rokokotraum vom schönsten. Das blaue Zimmer zeigt ein sanftes himmlisches helles Blau, ist rundum mit Spiegeln versehen und über und über verziert mit silbernen Ornamenten. Selbstverständlich sind auch die anderen Räume Kunstwerke der besonderen Art: da gibt es ein zartgelbes Ruhezimmer, einen Gemäldesalon und eine ziemlich exotische Küche.

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Ein Gesellschaftstraum-Raum

Chips Channon, einem reichen Gesellschafts-Mann der 30er Jahre, hat die Amalienburg so gut gefallen, dass er den blauen Saal in  in seiner Londoner Residenz am Belgrave Square nachbauen liess. Einer seiner vielen glamourösen Freunde, der Society-und Modefotograf Cecil Beaton hat Channon’s Salon gerne als Fotolocation für seine Aufnahmen benutzt. Die Zeit zwischen den Weltkriegen war für die Reichen und Schönen in England eine riesengrosse Party. Wer ein bisschen in diese Zeit, die auch sehr ambivalent war, tauchen möchte, der liest die Tagebücher von Chips Channon. Da wird seine Freundschaft zu David, König Edward VIII und spätere Herzog von Windsor, beschrieben, endlose Parties und Gesellschaftsanlässe aber auch Channons Bewunderung die er für die deutschen Nazis hegte! (Bild über: the peak of chic)

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Nymphenburg ist angerichtet

Das wunderschöne exklusive Nymphenburger Porzellan wird in einer Manufaktur im Schlosspark von Nymphenburg hergestellt. Mit dem Fotografen Andreas Achmann habe ich es hier mitten in der fantastischen Amalienburg auf einem Tisch von Saarinen angerichtet

 

Marianne Kohler Nizamuddin


Marianne Kohler Nizamuddin ist Stylistin und Journalistin. Sie begann ihre Karriere als Textildesignerin und arbeitete in Paris und New York, bevor sie einige Jahre das Moderessort der Zeitschrift «Annabelle» leitete. Heute arbeitet sie in den Bereichen Styling, Creative Direction und Consulting. Zudem ist sie die Autorin von Sweet Home, dem meist gelesenen Interior-Blog der Schweiz, der fünfmal in der Woche auf Tagesanzeiger/Newsnet erscheint. Marianne Kohler Nizamuddin lebt mit ihrem englischen Mann David und ihrem Hündchen Miss C. in Zürich.