Zeit zum Stricken

by Marianne Kohler Nizamuddin, 9. Februar 2018

Mit dem Stricken ist es so eine Sache. Es gab Zeiten, da waren die Frauenzeitschriften voll von Strickmustern, auch die renommierte «Vogue» zeigte monatlich Strickmodelle zum Nachmachen. Dann wurde Handarbeiten als bieder verschriehen. Vor allem die Werber fanden es total uncool und wollten ihre Kampagnen nicht zwischen Strick- und Kochanleitungen platzieren. Die Frauenzeitschriften entledigten sich ihrer Strickressorts, eiferten der Coolness nach – und viele sind auf diesem Weg gestorben. Heute ist Stricken wieder hip und in den Zeiten von Billigketten, ein fast schon luxuriöses Handwerk geworden. Wenn Sie Handarbeiten lieben: Stricken Sie! Nicht weil es in oder out ist, sondern weil es  Freude macht, die Kreativität fördert und gleichzeitig entschleunigt und entspannt. Hier finden Sie denn auch keine Strickmuster, sondern inspirierende Anregungen, die Lust machen die Nadeln hervorzuholen

Der perfekte Winternachmittag

Ein gutes Buch, eine Tasse feinen Tee, Schokolade, Kuchen und ein kleines, neues Strickprojekt. Versuchen Sie, eine Mütze, ein paar Handschuhe oder einen Kinderpulli zu «lismen». Anleitungen dafür finden Sie zum Beispiel in alten Strickheftchen aus den Fünfzigern oder Sechzigern, die Sie wiederum in Brockenhäusern, Antiquariaten oder auf Flohmärkten entdecken. Wichtig ist, dass Sie bei Mustern aus alten Heftchen ein Garn finden, dass der Dicke der Anleitung entspricht. Machen Sie dafür Maschenproben. Bild über: Science of Wilderness.

Es muss nicht immer brauchbar sein

Werden Sie kreativ, Stricken ist nur die Technik, mit ihr kann man auch Kunstvolles kreieren: kleine Skulpturen, Ornamente, Mobiles. Auf jeden Fall sieht diese Strickkugel toll aus und macht Lust, so was auch selbst auszuprobieren. Bild über: Focus damnit.

Musterhaftes zum Anschauen

Strickproben können auch ganz hübsch sein. Kreieren Sie damit doch ein Bild, so ähnlich wie die alten Stickprobenbildchen. Rahmen Sie einige davon in einen einfachen, dicken, hellen Holzrahmen mit einem weissen Passepartout. Bild über: Konfetti.

Pflegen Sie die Liebe zum Detail

Machen Sie Ihre Strickarbeit wertvoll und besonders. Achten Sie auf Details, schöne Abschlüsse zum Beispiel, oder Farbwechsel, Musterungen, Monogramme … Dieses Bild etwa ist Inspirationsquelle für ein schönes, grosses, edles, weiches, graues Tuch mit genau einem solchen Strick- und Häkelsaum. Bild über: Konfetti.

Die Norweger Masche

Norwegermuster waren der Renner in den Fünfziger- Sechziger- und Siebzigerjahren. Pullover und Fausthandschuhe mit wunderschönen Sternen und Ornamenten trug fast jeder. Es lohnt sich, sie wieder auszuprobieren, denn sie sind wunderschön und einzigartig. Sie sind zwar ein bisschen anspruchsvoll, doch genau das kann ein Anreiz sein. Bild über: Waterproof Valentines.

Das Spiel mit rechts und links

Piquémuster heissen die feinen Strukturmuster, die einfach mit rechten und linken Maschen gestrickt werden können. Sie können da selber kreativ werden und verschiedene ausprobieren, bis Sie eins finden, das Ihnen für Ihr nächstes Pojekt passt. Solche Muster sehen auch im Mix toll aus. Sie sind besonders gut geeignet für Decken oder Kissen. Bild über: Konfetti.

Die allerschönste Restenverwertung

Auch mit kleinen Wollresten lässt sich Hübsches gestalten, solche süssen Fäustlinge zum Beispiel. Wagen Sie tolle Farbkombinationen. Bild über: Nest pretty Things.

Klein und fein

Das perfekte Projekt für alle, die gerne schnell ein Resultat sehen möchten. Stricken Sie Eierwärmer in verschiedenen Pastelltönen und verschenken. Bild über: Yvestown.

Bildercredits: 
YvestownNest pretty ThingsKonfettiWaterproof Valentines, Focus damnit,

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Marianne Kohler Nizamuddin


Marianne Kohler Nizamuddin ist Stylistin und Journalistin. Sie begann ihre Karriere als Textildesignerin und arbeitete in Paris und New York, bevor sie einige Jahre das Moderessort der Zeitschrift «Annabelle» leitete. Heute arbeitet sie in den Bereichen Styling, Creative Direction und Consulting. Zudem ist sie die Autorin von Sweet Home, dem meist gelesenen Interior-Blog der Schweiz, der fünfmal in der Woche auf Tagesanzeiger/Newsnet erscheint. Marianne Kohler Nizamuddin lebt mit ihrem englischen Mann David und ihrem Hündchen Miss C. in Zürich.